Die Grippe
Die Grippe bzw. Influenza ist eine Atemwegserkrankung, die durch eine Virusinfektion verursacht wird. Sie ist hochansteckend und verbreitet sich durch Tröpfchen in der Luft, die beim Husten, Niesen oder Sprechen ausgestoßen werden.
Was sind die Symptome der Grippe?
Eine Grippe zeichnet sich durch plötzlich auftretendes Fieber, Husten (meist trocken), Muskelschmerzen, Gelenk-, Kopf- und Halsschmerzen, allgemeines Unwohlsein, starken Fließschnupfen und eine verstopfte Nase aus.
Der Husten kann sehr stark sein und zwei Wochen oder länger andauern. Das Fieber und die übrigen Symptome klingen in den meisten Fällen innerhalb einer Woche ab. Bei einigen Personen können Erbrechen und Durchfall auftreten; diese beiden Symptome kommen allerdings häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen vor.
Bei den meisten Personen, die an Grippe erkranken, verläuft die Krankheit eher leicht und klingt nach weniger als zwei Wochen ab. Manche Menschen sind jedoch anfällig für Komplikationen, die zu einem Krankenhausaufenthalt und manchmal zum Tod führen können.
Lungenentzündung, Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen und Ohrinfektionen sind Beispiele für grippebedingte Komplikationen.
Chronische Erkrankungen können sich zudem durch die Grippe verschlimmern. Zum Beispiel können Personen mit Asthma bei einer Grippe Asthmaanfälle erleiden, und bei Personen mit chronischer Herzinsuffizienz kann sich der Zustand durch die Grippe verschlimmern.
Personen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung oder Komplikationen sind: Schwangere Frauen, Kinder unter 5 Jahren, ältere Personen und Patienten mit chronischen Erkrankungen (das Herz, die Lunge, die Nieren, den Stoffwechsel, das Nervensystem, die Leber oder das Blut betreffend) oder immunsupprimierte Personen (aufgrund von HIV/AIDS, Chemotherapie, Kortikotherapie oder maligne Neoplasien).
Typen von Grippeviren
Es gibt vier Typen der saisonalen Grippeviren: A,B,C und D.
Die vier Typen der saisonalen Grippeviren können mehrere Subtypen oder Abstammungslinien haben. Saisonale Grippeepidemien werden durch Influenza-A- und -B-Viren verursacht, während das D-Virus hauptsächlich Nutztiere befällt und beim Menschen scheinbar keine Infektion oder Krankheit verursacht.
Einige Stämme der Influenza-A-Viren, wie z. B. das H5N1 bzw. „Vogelgrippe“-Virus, infizieren gelegentlich Menschen und verursachen schwere Erkrankungen. Experten verfolgen diese Stämme genau, um vorherzusagen, wie sie mutieren und wie sie sich auf den Menschen auswirken könnten.
Welche Behandlung gibt es für die Grippe?
Es gibt bestimmte Medikamente, sogenannte „antivirale“ Medikamente, die zur Behandlung der Grippe angewendet werden.
Experten empfehlen eine rasche Behandlung bei Personen mit einer Grippe oder dem Verdacht auf eine Grippeinfektion, die ein hohes Risiko für schwere Komplikationen haben, wie z. B. Personen mit Asthma, Diabetes (einschließlich Schwangerschaftsdiabetes) oder Herzerkrankungen. Es ist wichtig zu wissen, dass es sich bei der Grippe um eine Virusinfektion handelt und Antibiotika daher unwirksam sind.
Personen, bei denen kein Risiko für Komplikationen besteht, sollten mit einer symptomatischen Therapie behandelt werden, d. h. eine Behandlung zur Linderung ihrer Symptome, wie z. B. Fieber. Wenn sich Ihr Zustand verschlechtert, müssen Sie einen Arzt aufsuchen.
Wie beugt man Fieber vor?
Der wirksamste Schutz vor einer Ansteckung ist die Grippeimpfung. Eine jährliche Impfung wird empfohlen. Die weltweit am häufigsten verwendeten Impfstoffe sind injizierbare Impfstoffe mit inaktivierten Viren.
Die WHO empfiehlt eine jährliche Impfung bei folgenden Personengruppen:
- Schwangere Frauen in jedem Stadium der Schwangerschaft.
- Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren.
- Ältere Personen über 65 Jahre.
- Patienten mit chronischen Erkrankungen.
- Gesundheitspersonal.
Neben der Impfung gibt es zudem eine Reihe von Maßnahmen, die eine Ansteckung mit dem Grippevirus verhindern können:
Häufiges Händewaschen und nachfolgendes gründliches Trocknen.
Eine gute Atemwegshygiene, indem Mund und Nase beim Husten oder Niesen mit einem Taschentuch bedeckt werden, das danach ordnungsgemäß entsorgt wird.
Zu Hause bleiben, wenn Fieber oder andere Grippesymptome auftreten.
Den Kontakt mit kranken Menschen vermeiden.
Augen, Nase und Mund möglichst nicht berühren.
Häufig gestellte Fragen zur Grippe
Wie kann ich eine Grippe von einer Erkältung unterscheiden?
Grippe und Erkältung sind zwei Erkrankungen der Atemwege, die durch unterschiedliche Viren verursacht werden. Da diese beiden Erkrankungen ähnliche Symptome aufweisen, ist es manchmal schwierig, sie nur anhand der Symptome zu unterscheiden. Generell ist die Grippe schlimmer als eine gewöhnliche Erkältung und die Symptome sind stärker. Personen mit einer Erkältung haben eher Fließschnupfen oder eine verstopfte Nase. Erkältungen verursachen in der Regel keine ernsthaften Gesundheitsprobleme, wie z. B. Lungenentzündung oder bakterielle Infektionen, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Die Grippe kann schwere Komplikationen verursachen.
SYMPTOM | ERKÄLTUNG | GRIPPE |
---|---|---|
Verstopfte Nase und/oder Fließschnupfen | Ja | Manchmal |
Niesen | Ja | Manchmal |
Husten | Ja, mit Schleim | Trockener Husten |
Halsschmerzen | Ja | Manchmal |
Gliederschmerzen | Leichte Kopfschmerzen | Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen |
Fieber | Selten bei Erwachsenen | Ja |
Schüttelfrost und Schwitzen | Nein | Ja |
Übelkeit | Nein | Manchmal |
Symptombeginn | Langsam, innerhalb von Tagen | Schnell, innerhalb von Stunden |
Wie viele Personen erkranken jedes Jahr an der Grippe?
Laut Schätzungen von epidemiologischen Studien 3% während des Ansteckungszeitraums.
Sie können andere Personen anstecken, bevor Sie wissen, dass Sie krank sind, und auch während Sie krank sind.
Tritt die Grippe nur im Winter auf?
Die Grippesaison dauert normalerweise von November bis März, Sie können aber auch bereits im Oktober oder erst im Mai an der Grippe erkranken.
Wie lange ist der Ansteckungszeitraum?
Die Gefahr der Ansteckung anderer ist bei Grippekranken in den ersten 3 bis 4 Tagen nach Krankheitsbeginn am höchsten.
Gesunde Erwachsene können andere ab einem Tag vor dem Auftreten von Symptomen und bis zu 5 bis 7 Tage nach Krankheitsbeginn anstecken.
Ist die Grippeimpfung wirksam?
Jedes Jahr werden Studien durchgeführt, um festzustellen, in welchem Ausmaß die Grippeimpfung vor dem Virus schützt.
Obwohl die Wirksamkeit des Impfstoffes variieren kann, zeigen jüngste Studien, dass die Impfung das Risiko einer Grippeerkrankung in der Allgemeinbevölkerung um 40 % bis 60 % senkt, und zwar in Jahreszeiten, in denen die meisten zirkulierenden Grippeviren mit der Grippeimpfung zusammenfallen. Im Allgemeinen wirken die aktuellen Grippeimpfstoffe am besten gegen Influenza B- und Influenza A (H1N1)-Viren und bieten weniger Schutz gegen Influenza A (H3N2)-Viren.
Welche Faktoren beeinflussen die Wirksamkeit der Impfung?
Mindestens zwei Faktoren spielen eine Rolle beim Schutz einer Person vor der Grippeerkrankung durch eine Impfung:
- Merkmale der zu impfenden Person (z. B. Alter und allgemeiner Gesundheitszustand)
- Die Ähnlichkeit bzw. „Übereinstimmung“ zwischen den Viren, die der Impfstoff enthält, und den Viren, die die Krankheit verbreiten
Das Grippevirus weist die höchste Mutationsrate auf, was die Wirksamkeit des Impfstoffs verringert. Außerdem kann eine Person, die sich einmal mit dem Virus infiziert hat, erneut infiziert werden, da das Virus ständig mutiert.
Welche Nebenwirkungen gehen mit der Impfung einher?
Zu den leichten Nebenwirkungen des Impfstoffs gehören Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, leichtes Fieber und Gliederschmerzen. Nur bei 1 bis 2% der Personen, die geimpft werden, tritt Fieber als Nebenwirkung auf.
Selten können auch schwere Nebenwirkungen, einschließlich allergischer Reaktionen, auftreten. Zu den schweren Nebenwirkungen gehören Atembeschwerden, Schwellungen um die Augen oder Lippen, Nesselsucht, beschleunigter Herzschlag, Schwindel und hohes Fieber.
Kann ich durch die Grippeimpfung an der Grippe erkranken?
Nein, das ist ein Märchen. Der Grippeimpfstoff enthält abgetötete bzw. abgeschwächte Viren, daher können sich Personen, die geimpft werden, nicht damit infizieren.
Da es jedoch etwa zwei Wochen dauert, bis der Körper eine Immunität (Schutz) nach der Grippeimpfung entwickelt, können manche Personen kurz nach der Impfung an der Grippe erkranken, wenn sie in diesem Zeitraum mit dem Virus in Kontakt kommen.
Manchmal werden Erkältungssymptome mit einer Impfreaktion verwechselt.
Wer darf nicht geimpft werden?
Kinder unter 6 Monaten dürfen nicht gegen dieses Virus geimpft werden. Personen, die bereits einmal eine schwere allergische Reaktion auf eine Grippeimpfung hatten, dürfen sich nicht impfen lassen.
Wenn Sie hohes Fieber haben, dürfen Sie nicht geimpft werden. (In diesem Fall müssen Sie warten, bis Sie fieberfrei sind).
Kann ich durch Kälte an der Grippe erkranken?
Nein. Die Grippesaison fällt meist mit dem Winter zusammen, deshalb wird dieser Zusammenhang oft hergestellt. Man kann jedoch nur an der Grippe erkranken, wenn man dem Virus in Kontakt war.
Muss ich bei einer schweren Grippe Antibiotika einnehmen?
Nein, keinesfalls: Antibiotika wirken gegen Bakterien, aber nicht bei Infektionen, die durch ein Virus verursacht werden, wie die Grippe.
Die Behandlung der Grippe konzentriert sich in der Regel auf die Behandlung ihrer Symptome.
Zur Linderung der Symptome sollten Sie: sich schonen, viel Flüssigkeit trinken, den Konsum von Alkohol und Tabak vermeiden. Falls erforderlich, können Sie Medikamente zur Linderung der Symptome einnehmen (z. B. fiebersenkende Arzneimittel).
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